Darstellende Geometrie I
Darstellende Geometrie I
Das Fach Darstellende Geometrie führt in die Geometrie räumlicher Objekte und deren Darstellung in Zeichnungen ein. Die geometrischen Abbildungsmethoden der Parallel- und Zentralprojektion bilden hierfür die Grundlage.
Im Mittelpunkt stand jeweils im ersten Semester die Parallelprojektion, die durch zugeordnete Normalrisse, Zwei- oder Dreitafelprojektion, zu einer Arbeitsmethode entwickelt wird, um räumliche Fragestellungen in der Zeichnung zu lösen.
Die Auseinandersetzung mit der Erzeugung grundlegender geometrischer Formen sowie deren Schnitte, Durchdringungen und Abwicklungen bildet ein weiterer Schwerpunkt. Beispiele räumlicher Objekte, Gebäude und Gelände werden in zugeordneten Normalrissen, Axonometrien sowie Kotierter Projektion konstruiert und dargestellt.
Licht- und Schattenverhältnisse werden entsprechend realistischer Sonnenstände abhängig vom geografischen Ort, der Jahres- und Tageszeit ermittelt und in die Darstellungen integriert.
Das räumliche Modell in physischer und digitaler Form ergänzt die Zeichnung und macht den Zusammenhang zwischen 3D und 2D klar.
In Vorlesungen und Übungsgruppen werden die Grundlagen vermittelt und gemeinsam zeichnerisch erarbeitet. In drei abzugebenden Übungen werden die erlernten Methoden in Anwendungsbeispielen umgesetzt. Eine Klausur schließt das Teilmodul ab.
Die Lehrveranstaltung war Pflichtmodul für die Studierenden der Fachrichtungen Architektur, Lehramt Bautechnik/Holztechnik und Bauingenieurwesen im 1. Semester.
Das Fach wird ab WS 2022/2023 mit veränderten Inhalten durch das Fachgebiet Architektonische Darstellung, Prof. Alexander Bartscher, weitergeführt.
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3D-Modelle mit Animationen zu den Beispielen in Vorlesung und Übung gibt es auf der Plattform Sketchfab zur Unterstützung der räumlichen Vorstellung:
zum Buch "Geometrische Grundlagen der Architekturdarstellung": Sketchfab CornelieLeopold
zur Aufgabensammlung: Sketchfab DarstellendeGeometrie
Beispiele der 1. Übung zum Thema: Von 2D-Figuren zu 3D-Objekten und ihrer 2D-Darstellung
Aus der 2D-Umrissfigur wurde eine räumliche Komposition entwickelt. Die vielen möglichen Lösungen der Studierenden verdeutlichen die Problematik des räumlichen Denkens mit Hilfe zweidimensionaler Zeichnungen. Die entworfene 3D-Komposition wurde im Karton-Modell, in Zugeordneten Normalrissen, Axonometrie, Skizze und digitalem 3D-Modell mittels Rhinoceros dargestellt.
Beispiele der 2. Übung zum Thema: Verschneidungen und Abwicklung von Körpern
Die Ausgangsidee der 2. abzugebenden Übung in Darstellende Geometrie 1 im WS 2021/22 war eine Komposition aus der Vereinigung von drei Gebäudeteilen: Pyramidenhaus, Satteldachhaus und Prisma. Die Schnittpunkte und -linien der Gebäudeteile sollten ermittelt, die wahre Gestalt der einzelnen Flächen konstruiert und die Abwicklung (Netz) der Komposition erstellt werden, aus der schließlich ein Papiermodell gebaut werden sollte. Zur Entwicklung der Idee und Unterstützung der räumlichen Vorstellung konnten die Studierenden freiwillig ein 3D-Modell mit Hilfe von Rhinoceros® erstellen.
Beispiele der 3. Übung zum Thema: Axonometrien mit Licht und Schatten
Das Cooley House von Marion Mahony Griffin und Walter Burley Griffin wurde 1926 in Monroe, Lousiana, USA gebaut. Aufgabe war es, aus Grundrissen, Ansichten und Schnitten des Hauses eine Gesamt- bzw. Schnittaxonometie zu zeichnen. Die Schattendarstellung auf der Grundlage einer für die Darstellung geeigneten realistischen Lichtrichtung der Sonne ergänzt die räumliche Wirkung der Darstellung. Vier Varianten: Gesamtaxonometie, horizontale Schnittaxonometrie, vertikale Schnittaxonometrie – Längsschnitt und Querschnitt wurde den Studierenden entsprechend ihrer Matrikelnummer zugeteilt.
Beispiele der 1. Übung zum Thema: Von 2D-Figuren zu 3D-Objekten und ihrer 2D-Darstellung
Aus der 2D-Umrissfigur wurde eine räumliche Komposition entwickelt. Die vielen möglichen Lösungen der Studierenden verdeutlichen die Problematik des räumlichen Denkens mit Hilfe zweidimensionaler Zeichnungen. Die entworfene 3D-Komposition wurde im Karton-Modell, in Zugeordneten Normalrissen, Axonometrie und digitalem 3D-Modell mittels SketchUp dargestellt.
Beispiele der 2. Übung zum Thema: Verschneidungen und Abwicklung von Körpern
Aufgabe war es, eine räumliche Komposition uns drei eben-flächig begrenzten Körpern: zwei Pyramiden und ein Prisma zu entwickeln, bei der Schnittlinien zwischen den Körpern entstehen. Die Form der einen Pyramide war vorgegeben. Die andere Pyramide konnte eine dreieckige oder quadratische Grundfläche haben, das Prisma eine dreieckige Grundfläche mit vertikalen oder horizontalen Kanten. Die Verschneidungen der drei Körper sollten in 2D-Zeichnungen konstruiert werden, die wahre Gestalt der einzelnen Flächen mit den Schnittlinien ermittelt und die Abwicklung als Netz, möglichst zusammenhängend, mit Klebekanten gezeichnet werden.
Beispiele der 3. Übung zum Thema: Axonometrien mit Licht und Schatten
Das Wohnhaus von Lina Bo Bardi in São Paulo "Casa de Vidro", gebaut 1950-52, war in Grundrissen, Ansichten und Schnitten gegeben und sollte in verschiedenen Axonometrie-Varianten mit Schatten unter Verwendung eines realistischen Sonnenstandes dargestellt werden. Verlangt war jeweils eine Konstruktions- und Präsentationszeichnung.
Variante A: Gesamtaxonometrie – Gesamtanlage des Wohnhauses, Lage am Hang
Variante B: Horizontale Schnittaxonometrie – Obergeschoss samt Einrichtung, Bezug Außenraum
Variante C: Vertikale Schnittaxonometrie – Erschließung des Gebäudes, Lage am Hang
Variante D: Vertikale Schnittaxonometrie – Lichthof, Lage am Hang, Bezug Außen/Innen